Archiv der Kategorie: Selbsterkenntnis

Weil wir’s können

Wir fliegen – weil wir’s können.
Wir fahren Auto – weil wir’s können.
Wir essen Fleisch – weil wir’s können.
Wir kaufen – weil wir’s können.
Die Erde schwitzt – doch unsere Freiheit ist uns heilig.

Wir drehen das Wasser auf – weil wir’s können.
Wir verbrauchen Energie – weil wir’s können.
Wir lassen neue Straßen bauen – weil wir’s können.
Das Klima leidet 
– und „Schuld” sind immer die anderen.

Denn gerne lenke ICH 
die Verantwortung 
für MEIN eigenes Handeln 
auf andere.
„Sollen doch die Großen da oben erstmal machen!“
„Sollen doch die Nachbarn mit dem dicken SUV erstmal anfangen!“

Dabei kann ICH – gleich hier und sofort –
Bewahren: statt nur zu nehmen.
Teilen: anstatt zu verschwenden.
Hören: auf die Stimme der Natur.
Ändern: wenn ich nur will.

Schreibe eine nachdenkliche Lyrik über den Sinn des Lebens!

In unserer Welt voller Fragen
sucht unser Herz nach Antworten
Wozu sind wir hier, was ist der Sinn?
Ist es Liebe, Glück oder die Notwendigkeit zu gewinnen?

Doch wie können wir das wissen,
wenn wir nur auf unsere Sinne vertrauen?
Vielleicht liegt die Wahrheit jenseits des Verstehens
und wir müssen uns auf den Weg machen, um sie zu erfahren.

Vielleicht liegt der Sinn des Lebens
in den Begegnungen, die wir haben
in den Herzen, die wir berühren
und in den Träumen, die wir verwirklichen.

Vielleicht steckt er in der Schönheit der Natur
in der Freude an der Musik und der Kunst
in der Wärme einer Umarmung
und in der Kraft der Liebe, die uns hält.

Vielleicht besteht der Sinn des Lebens
aus jedem Augenblick, den wir leben
aus jeder Erfahrung, die wir machen
und aus jedem Atemzug, den wir nehmen.

Lasst uns also das Leben in vollen Zügen genießen
und auf unserer Suche nach dem Sinn nicht vergessen
dass das Leben selbst der Sinn sein kann
und wir es nur erkennen müssen, wenn wir uns darauf einlassen.

Mir fehlt hier der Aspekt der Transzendenz und der Spiritualität. Kannst du ein neues Gedicht schreiben?

In unserer Welt voller Dunkelheit
sucht unser Herz nach Licht und Wahrheit
Wozu sind wir hier, was ist unser Zweck?
Ist es nur diese Welt oder geht es um mehr als Fleisch und Herzschlag?

Doch wie können wir die Wahrheit finden
wenn unser Verstand so begrenzt ist?
Vielleicht liegt sie jenseits unserer Vorstellung
und wir müssen uns auf die Suche machen, um sie zu ergründen.

Vielleicht liegt der Zweck des Lebens
in der Transzendenz und Spiritualität
in der Verbindung zu etwas Größerem
und in der Erkenntnis unserer Seele.

Vielleicht findet er sich in der Schönheit des Unsichtbaren
in der Liebe zu einer höheren Macht
in der Wärme des Gebets und der Meditation
und in der Kraft der Seele, die uns trägt.

Vielleicht bedeutet der Zweck des Lebens
die Erfüllung unserer Seelenmission
die Erlangung innerer Weisheit
und die Vorbereitung auf das, was kommt nach dem Tod.

Lasst uns also unsere Seelen erheben
und auf unserer Suche nach der Wahrheit nicht vergessen,
dass das Leben nur eine Etappe ist
und dass unser wahres Ziel in der Ewigkeit liegt.

Kannst du bitte noch eine Version generieren, die nihilistische Aspekte mit einbezieht?

In unserer Welt voller Leere
fragen wir uns, was der Sinn des Seins ist
Ist unser Leben nur ein Zufall, ein Flüstern im Wind?
Oder gibt es einen tieferen Grund, warum wir hier sind?

Doch je mehr wir suchen, desto mehr Zweifel kommen auf
Ist die Wahrheit vielleicht, dass es keinen Sinn gibt?
Vielleicht ist das Leben nur ein kurzes Aufblitzen
in einer endlosen Dunkelheit, ohne Zweck oder Ziel.

Vielleicht ist der Sinn des Lebens
nur das, was wir selbst hineinlegen
eine Illusion, die wir uns erschaffen
um die Leere zu füllen, die in uns wohnt.

Vielleicht ist das Leben nichts als Schmerz
und die Natur ist grausam und sinnlos
Vielleicht gibt es keine höhere Macht
und keine Erlösung von unserem Dasein.

Doch selbst in dieser Dunkelheit
können wir uns entscheiden, wie wir leben
ob wir uns dem Schmerz ergeben
oder uns entschließen, unser Leben zu genießen
und jeden Augenblick, jede Begegnung zu schätzen
denn vielleicht ist das Leben nicht sinnvoll,
aber es ist das einzige, das wir haben.

Geht das noch ein bisschen dystopischer?

In unserer Welt voller Dunkelheit
fragen wir uns, was von uns bleibt
Ist unser Leben nur ein Kampf ums Überleben
in einer Umgebung, die uns zerstört und zerfrisst?

Doch je mehr wir kämpfen,
desto mehr verlieren wir
Ist die Wahrheit vielleicht,
dass wir ohnehin verloren sind?
Vielleicht ist das Leben nur ein endloser Albtraum,
in dem es kein Entrinnen, keine Rettung gibt.

Vielleicht ist der Sinn des Lebens
nur das Leiden, das wir ertragen müssen
eine Strafe, die uns aufgezwungen wird
für Sünden, die wir niemals begangen haben.

Vielleicht ist das Leben nichts als Qual
und die Zukunft ist eine Dystopie ohne Hoffnung
Vielleicht gibt es keine Gnade
und keine Rettung von unserem Schicksal.

Doch selbst in dieser Dunkelheit
können wir uns entscheiden, wie wir leben
ob wir dem Schicksal uns ergeben
oder gegen das Unvermeidliche zu kämpfen uns entscheiden,
denn vielleicht ist das Leben nicht fair
aber es ist das einzige, das wir haben.

ChatGPT Jan 9 Version
mit leichten sprachlichen Modifikationen durch Christian Schmitt

Blade Runner 2049

Die Fortsetzung des Kultfilm-Klassikers aus dem Jahr 1982, einem meiner absoluten Lieblingsfilme, hat mich mehr als positiv überrascht. Sie entfaltet eine kluge Story, die kombiniert ist mit einem visuell überwältigenden Setting und unterlegt von einem sphärisch-pulsierenden bis betörend-melancholischen Soundteppich, der von Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch geknüpft wurde. Das alles ergibt für sich genommen schon eine ziemlich geniale Mischung. Hinzu kommen die meisterhafte Kameraarbeit von Roger Deakins und die hervorragenden schauspielerischen Leistungen, unter anderem von Ryan Gosling und natürlich des alten Haudegens Harrison Ford. Ihr seht schon, ich lobe den Film über den grünen Klee. Aber das hat er meiner Meinung nach auch verdient.

Ein Meisterwerk, das im Bereich Science Fiction neue Maßstäbe setzt.

Wie bereits sein Vorgänger versteht es der Film sehr gut die existenziellen Fragen des Menschseins aufzuwerfen, ohne direkte Antworten zu geben. Wo beginnt es und was macht es überhaupt aus? Gibt es Intelligenz ohne Seele? Wie sehr sind wir geprägt von Erinnerungen und daran beteiligten Emotionen? Was ist Leben? Sind Lebewesen mehr als biochemisch gesteuerte Algorithmen?

„Blade Runner“ bedeutet nach meiner Interpretation so viel wie „Der, der die Klinge führt. Der den sauberen, harten Schnitt macht zwischen menschlicher Existenz, die leben darf und maschineller Existenz, die ausgeschaltet werden muss, wenn sie dem Menschen zur Gefahr wird. Der die Grenzen zieht zwischen belebter und unbelebter Materie“. Den Protagonisten dieser Geschichten wird diese Rolle aufgezwungen. Deckard: „No choice, huh?“. Bryant: „No choice, pal.“ In beiden Filmen wird für mich deutlich, dass dieses Grenzen ziehen eigentlich unmöglich und daher fragwürdig ist. Zwischen schwarz und weiß gibt es keine klaren Linien, dafür viele, viele Graustufen. In Blade Runner 2049 wird das unterstrichen durch eine omnipräsente Dunst- und Nebelglocke, welche das düstere Utopia, eine mögliche Erde der Zukunft, in ihren dicken, undurchschaubaren Schleier hüllt.

Mehr Mut zu klarer Kante … oder alles geht den Bach hinunter!

Steine, Steine und nochmals Steine. Schöne Steine. Auf einer einwöchigen Hüttenwanderung in den Osttiroler Alpen Mitte September 2015 kam ich mit meinem Bergfreund an einer Stelle vorbei, die uns beide mit ihrer außergewöhnlichen Vielfalt schöner Steine erfreute. Auf mehr als 2500 Meter Höhe, am Übergang zwischen Virgental und Defreggental, ganz in der Nähe der Neuen Reichenberger Hütte, konnten wir uns gar nicht satt sehen an dem bunten Reichtum, den hier ein mutmaßliches Aufeinandertreffen verschiedener geologischer Formationen hervorbrachte.

An jener Stelle begann an dem Tag auch unsere mehrstündige Passage hinab ins Virgental, um vom Lasörling-Höhenweg hinüber zum Venediger-Höhenweg zu gelangen. Wenn man mehrere Tage miteinander durch solch einsame Gefilde wandert, wie man sie im Spätherbst auch in den Alpen noch erleben kann, streifen die Gespräche mitunter tiefere Regionen der menschlichen Seele, was ich, den richtigen Gesprächspartner vorausgesetzt, durchaus genießen kann.

Unsere Unterhaltung drehte sich an diesem Vormittag um Kontaktfähigkeit, bzw. das Eintreten für die eigenen Bedürfnisse. Im Laufe des Gesprächs stellte ich für mich fest, dass es mir eigentlich zu selten gelingt, meine Bedürfnisse gegenüber Dritten selbstbewusst zu äußern. Ja, ich habe oft Schwierigkeiten damit, für mich selber einzustehen, das sah ich im Verlaufe unserer Unterhaltung immer klarer. Ein verbindlicheres Auftreten, das würde ich mir (und damit meinen Mitmenschen) manchmal wünschen.  „Commitment“, wie es im Englischen heißt, oder „Klare Kante“, wie man bei uns so schön sagt.

Unsere Wanderung führte uns auf einem schmalen Pfad, der sich oberhalb eines engen Kars entlangschlängelte. Unter uns rauschte das Wasser den Umbalfällen entgegen, was an manchen Stellen auch geräuschlos geschah, nämlich dann, wenn der reißende Wildbach sich in Tunneln tief durch die hier noch immer meterdicken Schneereste des letzten Winters fräste.

Im Tal angelangt hatten wir den Gebirgsbach zu überqueren, was dort relativ mühelos gelang, dank der Flachheit des Geländes und eines Steges, der uns sicher und trockenen Fußes auf die andere Talseite führte. Doch vorher legten wir eine kleine Pause ein, die Stelle erschien uns dafür wie gemacht. Auch hier durften wir über die Vielfalt der Steine staunen, die vom Wasser über viele Jahre ins Tal gespült worden waren. An dieser Stelle durften sie, wie wir, eine Zwischenstation einlegen. Mir fiel auf, dass die Steine hier noch schöner waren als oben auf dem Berg. Auf dem Weg ins Tal hatten sie ihre einstigen Ecken und Kanten verloren und ihre Oberfläche war durch die Kraft des Wassers glatt und glänzend geschliffen worden. Einige besonders schöne Exemplare nahm ich in die Hand. Sie fühlten sich rund und geschmeidig an, ihre Schönheit kam durch den natürlichen Schliff erst richtig zur Geltung – ich erfreute mich ihres Anblicks.

In dieser Stimmung kam mir ein schöner Gedanke: der Weg den die Steine zurückgelegt hatten, kann als Metapher stehen für den Lebensweg eines Menschen. Als Jugendlicher hat er Ecken und Kanten, „… er muss sich die Hörner erst noch abstoßen“, wie es heißt. Das Leben gleicht dem Wildbach, der Strom der Zeit entspricht dem Weg, den der Stein ins Tal zurücklegt. Freudig überrascht teilte ich diese frische Erkenntnis meinem Wanderfreund mit, worauf dieser trocken erwiderte: „Ja, oder alles geht den Bach hinunter.“ Ein herzliches Lachen über das Aufeinandertreffen zweier Sichtweisen vereinte uns.

Es war mein 44. Geburtstag.

Die beiden Sichtweisen lassen sich in Wirklichkeit nicht trennen. Ich glaube, das Leben hinterlässt Spuren, man verliert so manche harte Kante und zerbricht womöglich auch an der einen oder anderen Stelle. Aber die Schönheit des eigenen Wesens kommt so erst ans Tageslicht und kann sich entfalten. Der Satz „Alles geht den Bach hinunter.“ ist für mich auch ein Ausdruck für den Schmerz, der damit verbunden ist. Abschied, Schmerz, Trauer gehören zum Leben dazu. Viel zu lange hielt ich diese Aspekte für unerwünscht, wollte sie, wo es ging, vermeiden, aus meinem Leben fern halten. Nun weiß ich, dass ich sie annehmen darf. So wünsche ich mir – für mich – ab jetzt mehr Mut zu „Klarer Kante“.